Das Angebot der Deutschen Bahn an die TK-Branche: DB broadband GmbH

Das Angebot der Deutschen Bahn an die TK-Branche: DB broadband GmbH

Der bundesweite Ausbau von Glaserfaseranschlüssen sowie der neue Mobilfunkstandard 5G stellen hohe Anforderungen an engmaschige und großflächig verfügbare Glasfasernetze. Die Deutsche Bahn AG reagiert auf diesen Bedarf und öffnet ihr Glasfasernetz entlang der Schienen für Telekommunikationsunternehmen und weitere Bedarfsträger.

Die vor kurzem gegründete Vermarktungsgesellschaft, DB broadband GmbH, bildet seit Jahresbeginn 2020 die Schnittstelle zwischen dem DB-Konzern und dem TK-Markt. Der VATM sprach mit Peter Siefert, dem Geschäftsführer der DB broadband GmbH, über die Bedarfe des TK-Marktes und über die Möglichkeiten, die sich aus der Öffnung des Glasfasernetzes der DB ergeben.

VATM: Mittelfristig muss und wird sich in Deutschland, was die flächendeckende Verdichtung mit hochleistungsfähiger TK-Infrastruktur angeht, einiges bewegen, um das ausgegebene Gigabitziel der Bundesregierung zu realisieren. Die Deutsche Bahn kann dabei helfen, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Wie sieht das  Angebot der DB broadband für die Branche aus?

Peter Siefert: Die Deutsche Bahn verfügt über ein engmaschiges Glasfasernetz von über 18.500 Kilometern im gesamten Bundesgebiet. Freie Kapazitäten in diesem Netz vermietet die DB broadband bereits jetzt an Telekommunikationsunternehmen. Die DB broadband vermietet auch DB-eigene Flächen entlang der Schienen, auf denen Mobilfunkbetreiber Funkmasten für den Netzausbau errichten können. Darüber hinaus bietet die DB die Stromversorgung sowie Dienstleistungen rund um Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozesse. Damit möchten wir kleinen sowie großen TK-Unternehmen als nachhaltiger und zuverlässiger Partner im Ausbau der TK-Netze beiseite stehen.

VATM: Mit schärferem Blick auf den flächendeckenden Glasfaserausbau: Wie sind besagte 18.500 Kilometer in Deutschland verteilt?

Peter Siefert: Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist heute circa 33.500 Kilometer lang. Das Glasfaser-Backbone-Netz ist ohne besonderen geografischen Fokus über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Damit können bereits heute viele Gemeinden und Gewerbeparks in Deutschland erreicht werden. Dies bietet den ausbauenden Telekommunikationsunternehmen einmalige Chancen, diese Gebiete mit modernen glasfaserbasierten Produkten zu versorgen.

VATM: Ein interessantes Potential. Fehlende Kapazitäten im Tiefbau und erhebliche Kosten bei der Infrastrukturerrichtung sind sehr herausfordernd für TK-Unternehmen beim weiteren Ausbau. Können Sie hier Abhilfe schaffen?

Peter Siefert: TK-Netzbetreiber können hohe Kosten vermeiden, wenn sie unsere Infrastruktur nutzen. Sie müssen insbesondere in ländlichen Regionen mit ungenutztem Erschließungspotential keine hohen Kosten für den Neuaufbau eines kapillaren Backbone- und Backhaul-Netzes aufwenden. Nationale, regionale oder kommunale Carrier können mit unserer Hilfe ihre individuellen Ausbauziele schneller und wesentlich kostengünstiger erreichen. Sie leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum bundesübergreifenden Versorgungsziel.

VATM: Wir kennen heute einige wenige voll etablierte Unternehmen, die bundesweit Dark Fiber Kapazitäten vermarkten. Wie grenzen Sie sich hier von Ihren Wettbewerbern ab?

Peter Siefert: Wir sehen verdiente Infrastrukturunternehmen wie GasLINE et al., die mit ihren Vorleistungsprodukten bereits einen wichtigen Beitrag für Carrier leisten, als mögliche Kooperationspartner auf gemeinsamer Gigabit-Mission. Die strategische Lage und Verteilung unseres Netzes ist in Deutschland einzigartig. Sie könnte daher auch als weiteres strategisches Rückgrat für bisherige Backbone-Anbieter dienen. In der TK-Wertschöpfungskette siedeln wir uns also auf einer vorgelagerten Ebene an und sind für alle folgenden Stufen gerne erreichbar, um gemeinsam den Glasfaserausbau in Deutschland voranzutreiben. Davon abgesehen begrüßen wir eine höhere Wettbewerbsintensität – ähnlich wie der VATM.

VATM: Ein gutes Zeichen für die Branche. Wir freuen uns, dass die neue Gesellschaft der Deutschen Bahn AG seit März 2020 in den Verband eingetreten ist. Herr Siefert, eine abschließende Frage: Warum haben Sie sich für uns entschieden?

Peter Siefert: Die Mitgliederstruktur Ihres Verbandes zeigt, wie vertikal-integrierte nationale TK-Unternehmen und Regio-Carrier, sogar kommunale alternative Wettbewerber – im Ansinnen eines funktionierenden Wettbewerbs – nebeneinander existieren können. Alle übernehmen Verantwortung beim flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes und müssen künftig verstärkt miteinander kooperieren. Hier reihen wir uns gerne ein und möchten uns gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern dieser Verantwortung stellen.

VATM: Herzlichen Dank für das informative Gespräch. Wir beobachten bereits jetzt einen starken Austausch zwischen den Verantwortungsträgern der Bahn sowie ausbauenden TK-Unternehmen und freuen uns, diesen im VATM zu intensivieren.

Peter Siefert: Auch ich bedanke mich im Namen der DB broadband. Wir freuen uns auf den weiteren Expertenaustausch im VATM und sind jederzeit offen für Rückfragen.

Bei Interesse am Dark Fiber Angebot der DB broadband GmbH, finden Sie das Produktdatenblatt über den folgenden Link. Über diesen Link findet sich auch der neue Internetauftritt der DB broadband mit weiteren Informationen zum Unternehmen wie beispielsweise eine offizielle Pressemitteilung der Deutschen Bahn AG zur Gründung der DB broadband GmbH.