Analyse des Festznetzmarktes: Wettbewerbsdynamik unter Druck

Analyse des Festznetzmarktes: Wettbewerbsdynamik unter Druck

Zum dritten Mal in Folge haben VATM und DIALOG CONSULT die Wettbewerbssituation im Festnetzmarkt analysiert. Die Untersuchung zeigt klar auf, wo regulatorische Defizite bestehen und welche Weichenstellungen erforderlich sind, um den Glasfaserausbau zu beschleunigen und echten Wettbewerb für Unternehmen und Verbraucher zu sichern.

Kritische Marktentwicklung: Wettbewerber verlieren weiter Anteile

Die Studie zeichnet ein besorgniserregendes Bild: Trotz starker Marktleistung verlieren alternative Anbieter weiterhin erhebliche Marktanteile – insbesondere im Geschäftskundenmarkt.

Prof. Dr. Peter Winzer, Gesellschafter von DIALOG CONSULT und Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Hochschule RheinMain, nennt in der Studie mehrere zentrale Problemfelder:

  • Im Geschäftskundenmarkt bremst eine unzureichende Regulierung der Telekom den Wettbewerb und die Digitalisierung von Wirtschaft und Industrie. Fehlende Zugangsoptionen, schlechter Service und der Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung verschärfen die Situation.
  • Wettbewerber erhalten keinen Zugang zu den Glasfasernetzen der Telekom auf niedrigen Wertschöpfungsstufen (z. B. reine Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitung), sondern nur auf der aktiven Bitstrom-Ebene – ein klarer Nachteil im Wettbewerb.
  • Während die Telekom über 95 % Marktanteil auf ihrem Netz hält, erreichen Wettbewerber selbst unter optimistischen Szenarien frühestens nach 2030 einen Anteil von maximal 25 %.
  • Auch beim Glasfaserausbau (Homes passed) dominiert die Telekom. Ohne regulatorisches Eingreifen droht diese Dominanz ab 2030 auch bei den tatsächlichen Anschlüssen (Homes activated).

Wettbewerb als Schlüssel zur digitalen Zukunft

Die Studie kommt zu dem klaren Fazit: Nur durch eine deutlich wettbewerbsorientiertere Regulierung kann ein funktionierender Glasfaser-Wettbewerb entstehen. Das ist die Voraussetzung für eine echte Angebotsvielfalt, höhere Take-up-Raten und die erfolgreiche Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.

Hier gelangen Sie zur Studie.