Netznutzungsmodelle: großes Potenzial für den Glasfaserausbau

Netznutzungsmodelle: großes Potenzial für den Glasfaserausbau

Nur durch offene Netzzugänge (Open Access) und funktionierende Kooperationsmodelle kann Glasfaser wirtschaftlich und gesellschaftlich attraktiv werden. Das zeigt die aktuelle Studie der SBR-net Consulting AG im Auftrag des VATM. Exklusive Pachtmodelle, die die Telekom abschließt, bremsen hingegen und gefährden die Vielfalt im Markt.

Die Studie „Netznutzungsmodelle in Deutschland – Status und Potenziale für den Glasfasermarkt“, die Studienautor Dr. Ernst-Olav Ruhle, im Rahmen der Bonner Werkstattgespräche Anfang September vorgestellt hat, macht klar:

  • Offene Netze sichern Wirtschaftlichkeit und Wettbewerb. FTTH-Infrastrukturen werden nur dann ausgelastet, wenn möglichst viele Diensteanbieter Zugang haben.
  • Kooperation statt Doppelausbau. Abgestimmte Geschäftsmodelle vermeiden unnötige Parallelinvestitionen und nutzen Ressourcen effizienter.
  • Plattformlösungen als Schlüsselfaktor. Standardisierte Schnittstellen reduzieren Transaktionskosten und beschleunigen die Vermarktung von Netzen.
  • Mehr Vielfalt für Endkunden. Offene Modelle ermöglichen Wahlfreiheit und fördern Innovation.

 

Besonders kritisch sieht die Studie die aktuelle Strategie der Deutschen Telekom: Exklusive Pachtmodelle, die ganze regionale Netze binden, ohne selbst offene Zugänge bereitzustellen, drohen eine Remonopolisierung des Marktes einzuleiten.

Demgegenüber nehmen Kooperationen zwischen Wettbewerbsunternehmen spürbar Fahrt auf. Diese treiben den Glasfaserausbau voran und sichern den Kundinnen und Kunden echte Anbieterwahl. Um diese Entwicklung dauerhaft abzusichern, braucht es eine klare regulatorische Flankierung durch die Bundesnetzagentur: Nur verbindliche Open-Access-Modelle, die Förderung neutraler Plattformen und das Verbot exklusiver Langfristverträge schaffen die Grundlage für eine erfolgreiche Kupfer-Glas-Migration.

Zur Studie „Netznutzungsmodelle in Deutschland – Status und Potenziale für den Glasfasermarkt“ gelangen Sie hier.