VATM feiert 15 Jahre Wettbewerb und Verband Engagierte Diskussion über zukünftige Regulierung

VATM feiert 15 Jahre Wettbewerb und Verband Engagierte Diskussion über zukünftige Regulierung

15 Jahre Liberalisierung, 15 Jahre Wettbewerb und damit auch 15 Jahre Interessenvertretung für seine Mitgliedsunternehmen im Telekommunikationsmarkt feierte der VATM e.V. gestern mit mehr als 200 Gästen in der Berliner „Kalkscheune“.

Inhaltlich dominiert wurde der Abend eindeutig von den jüngsten Forderungen der Deutschen Telekom nach Deregulierung und ordnungspolitischer Bevorzugung großer europäischer Telekommunikationsunternehmen, welche der designierte Telekom-Chef Timotheus  Höttges auch auf der Veranstaltung noch einmal offensiv vertrat. Aber auch technische Themen wie der LTE- oder Glasfaserausbau diskutierten die Branchenexperten auf zwei hochrangig besetzten Panels intensiv.

Unter den Gästen begrüßte VATM-Präsident Peer Knauer neben dem aktuellen Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann und dessen Vorgänger Matthias Kurth, nunmehr als Vertreter der Kabelnetzbetreiber, zahlreiche weitere prominente Wegbegleiter der Branche. Die Keynote-Ansprachen hielten der ehemalige Bundespostminister Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling und der Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing, der Bundesvorsitzende der kommunalpolitischen Vereinigung der CDU/CSU.

Als großen Erfolg bewertete Prof. Schwarz-Schilling dabei die Geschichte der Telekom-Liberalisierung in Deutschland, bei der es immerhin galt, das 100-jährige Monopol der Deutschen Bundespost durch Wettbewerb zu ersetzen, damals unter anderem gegen massive Widerstände der Postgewerkschaft. „Wettbewerb auf einem Netz braucht Zugangsregulierung“, warnte der Ex-Minister dabei auch vor der Abschaffung der Bundesnetzagentur. Der VATM habe sich auf dem Markt als unersetzbar erwiesen, betonte Prof. Schwarz-Schlling, und wünschte dem Verband weiterhin Erfolg und Mut für die Zukunft. Die vollständige Rede finden Sie HIER.

MdB Ingbert Liebing brachte aus den aktuellen Koalitionsverhandlungen als Botschaften mit, dass es einen Breitband-Universaldienst auch unter den neuen Regierung nicht geben werde. Stattdessen würden neue Anreizprogramme für den Breitbandausbau ausgehandelt. „Oberstes Ziel der Regierung bleibt es weiterhin, Breitband mit 50 Mbit/s-Internetanschlüssen bis 2018 flächendeckend zu 100 Prozent auszubauen“, erklärte Liebing. Er wolle nicht, dass der Staat dabei in alleiniger Verantwortung für die Infrastruktur sei, sondern dazu brauche es den Wettbewerb. Sicher sei jedenfalls, dass das Thema Infrastruktur inzwischen ganz oben auf der politischen Agenda angekommen sei. Und auch die meisten Bürgermeister hätten inzwischen verstanden, dass sie sich für Breitband in ihren Gemeinden persönlich engagieren müssten. Die vollständige Rede finden Sie HIER.

Die 15-Jahr-Feier des VATM in der Berliner „Kalkscheune“ fand mit freundlicher Unterstützung von 1&1, Alcatel-Lucent, Ericsson und EWETEL statt.
Weitere Berichterstattung und Fotos folgen in Kürze.

Text: Georg Stanosse

Fotos: Frank Ossenbrink