Repräsentative Studie vom Vodafone Institut. 42 Prozent der Deutschen sehen die Demokratie durch Fake News in sozialen Medien gefährdet

Repräsentative Studie vom Vodafone Institut. 42 Prozent der Deutschen sehen die Demokratie durch Fake News in sozialen Medien gefährdet

  Europaweite Studie unter mehr als 12.000 Menschen über Chancen und Risiken von KI für die Demokratie
  In der Bevölkerung wächst die Sorge vor Falschnachrichten in sozialen Medien
  Angst vor Desinformationen vor allem in Wahlperioden groß
  Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass stattdessen das Vertrauen in redaktionelle Medien steigt
  Wunsch nach automatischer Erkennung von KI-Fälschungen & stärkerer politischer Regulierung wächst

08.12.2025. Die Sorge vor Fake News und Desinformation in den sozialen Medien wächst. Immer mehr Menschen sehen sogar die Demokratie in Gefahr und wünschen sich konkrete Schutzmaßnahmen durch Technologie und Politik. Das geht aus der repräsentativen Studie „Demokratie im KI-Zeitalter“ hervor, die Kantar im Auftrag vom Vodafone Institut durchgeführt hat. Die Studie zeigt: Bürgerinnen und Bürger sehen in der ständigen Verfügbarkeit von KI-generierten Informationen in sozialen Medien Chancen, aber auch Risiken für die Demokratie. Vor allem in Wahlperioden wächst die Angst vor gezielten Desinformationen. Im selben Zusammenhang zeigt die Studie, dass das Vertrauen in die redaktionelle Berichterstattung von klassischen Medien bei vielen Befragten wieder steigt. 53 Prozent der Deutschen geben an, dass traditionelle Medien für sie aufgrund wachsender Angst vor Falschinformationen in Social Media an Bedeutung gewinnt. In der Studie wurden über 12.000 Menschen in zwölf europäischen Ländern befragt. 1.002 davon in Deutschland.

Quelle: Vodafone. Vodafone Management: Marcel de Groot, CEO Vodafone Deutschland.

„Die Chancen von KI sind riesig. Aber mit ihr wachsen auch die Risiken. Unsere Studie zeigt: Fake News in den sozialen Medien verunsichern Bürgerinnen und Bürger vor allem im politischen Umfeld. Immer mehr Menschen sind sich der Gefahren bewusst und fordern entschlossene Maßnahmen, um Missbrauch, Manipulation und Desinformation bestmöglich einzudämmen“, so Vodafone Deutschland CEO Marcel de Groot. „Das ist ein Auftrag an Europa: Wir müssen KI verantwortungsvoll gestalten und die Risiken minimieren, um ihr Potenzial für alle zu entfalten. Dafür braucht es klare Regelungen und Technologien, die uns helfen, unsere Gesellschaft vor möglichen Gefahren zu schützen.“

Das Vertrauen in klassische Medien wächst wieder

Fast jeder vierte Deutsche (24%) berichtet, in den vergangenen Monaten häufig oder extrem häufig auf Falschnachrichten gestoßen zu sein. In Europa liegt dieser Wert bei 27 Prozent, bei den unter 35-Jährigen sogar bei mehr als einem Drittel aller Befragten (38%). Durch das wachsende Bewusstsein für Falschnachrichten steigt bei den Menschen aktuell wieder das Vertrauen in redaktionelle Medien: Für 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland – und für ebenso viele Europäer – gewinnt die redaktionelle Berichterstattung durch unabhängige Medien an Bedeutung. Die meisten Befragten sehen traditionelle Medien als zentrale Quelle für verlässliche Informationen, um Fake News entgegenzuwirken. Als wichtigste Schutzmaßnahmen, die sich alle Befragten im Kampf gegen KI-Fälschungen im Netz wünschen, werden neben klassischen Medien (45%) auch Technologien, wie KI-Detektoren (43%) und eine verstärkte staatliche Regulierung (41%) genannt.

Sorge vor Manipulation und Desinformation in den sozialen Medien

Rund die Hälfte aller Befragten in Deutschland (48 %) hat KI-Tools wie ChatGPT bereits mindestens einmal genutzt, um sich über politische Themen zu informieren. Aber nur 33 Prozent sehen mit Blick auf die Demokratie mehr Vorteile als Nachteile im Einsatz von Künstlicher Intelligenz. 42 Prozent der Menschen in Deutschland dagegen sehen KI-generierte Inhalte als Bedrohung für die Demokratie. Dieser Wert liegt über dem Europäischen Durchschnitt von 39 Prozent. Die Studie macht deutlich: Die größte Sorge gilt KI-generierten Inhalten in Wahlkampagnen, vor allem in sozialen Medien. Europaweit befürchten 54 Prozent der Befragten negative Auswirkungen auf demokratische Prozesse, auch wenn bislang nur 24 Prozent solche Inhalte bewusst wahrgenommen haben.

Hohe Wertschätzung für Demokratie – aber deutliche Unzufriedenheit mit der Umsetzung

Für die Menschen in Europa hat Demokratie einen hohen Stellenwert: Drei Viertel der Befragten halten sie für sehr oder extrem wichtig, in Deutschland sind es sogar 81 Prozent. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Zufriedenheit mit der praktischen Umsetzung gering ist – nur 22 Prozent der Europäerinnen und Europäer und 25 Prozent der Deutschen sind sehr oder extrem zufrieden damit, wie Demokratie aktuell funktioniert. Die Meinungsfreiheit wird breit unterstützt, doch bei Hassrede und irreführenden KI-Inhalten wünschen sich viele klarere Grenzen. Entsprechend befürworten zahlreiche Befragte eine verstärkte Regulierung durch klare Gesetze wie den Digital Services Act.

Über die Studie

Die Studie „Demokratie im KI-Zeitalter“ wurde im Auftrag des Vodafone Instituts von Kantar durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden 12.086 Personen ab 18 Jahren aus zwölf europäischen Ländern online-repräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt: Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Schweden, Finnland, Polen, Ungarn, Griechenland, Estland, Portugal und das Vereinigte Königreich. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 24. Februar und dem 1. April 2025. Ziel der Studie ist es, die Erfahrungen, Einstellungen und den Umgang der Menschen mit Medien, KI und Demokratie zu analysieren und daraus Impulse für die Stärkung demokratischer Resilienz abzuleiten. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse der Studie sind hier zu finden.

Vodafone Institut

Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation ist der europäische Think Tank von Vodafone. Das Institut trägt dazu bei, die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zusammen zu denken. Gemeinsam mit Partnern werden Studien zu drängenden Fragestellungen entwickelt, um Wege für die digitale Zukunft aufzuzeigen. Als Think Tank agiert sich das Institut dabei an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. vodafone-institut.de/de/

 

Autor:innen:
Verena Kolb
Digital Communications

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