03 Juli Netzebene 4 im Fokus: Gemeinsam Strukturen verbessern – ohne funktionierende Prozesse zu gefährden
Die Netzebene 4 (NE4) steht derzeit im Zentrum vieler politischer Diskussionen rund um den Glasfaserausbau in Deutschland. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Debatte ist die Frage, wie der Inhaus-Ausbau effizient, wettbewerbsfreundlich und im Sinne der Endnutzer gestaltet werden kann. Ein jüngst durchgeführter Stakeholder-Workshop des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) war Teil dieser intensiven politischen Auseinandersetzung – einer von vielen wichtigen Bausteinen der aktuell intensiv geführten Gespräche, an denen sich auch der VATM aktiv beteiligt.
Ein wesentlicher Meilenstein: Mit der gemeinsamen Studie von VATM und ANGA – durchgeführt von den renommierten Experten von Dialog Consult – liegen erstmals belastbare Daten zum Status quo des Inhaus-Ausbaus vor. Doch der Blick richtet sich längst über die Bestandsaufnahme hinaus – gefragt sind jetzt konkrete Lösungen für eine leistungsfähige und nachhaltige Ausgestaltung der Netzebene 4.
Im Mittelpunkt des Austauschs beim Stakeholder-Workshop standen zentrale Hebel für einen erfolgreichen Ausbau: Ein klares Leitbild für die NE4 soll Orientierung und Verlässlichkeit für alle Beteiligten schaffen. Die Zusammenarbeit zwischen Telekommunikationswirtschaft und Wohnungswirtschaft soll gestärkt werden – effizient, partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Natürlich sind eine Mehrheit der Mehrfamilienhäuser nicht über die Unternehmen der Wohnungswirtschaft organisiert. Besonders hier bedarf es einer sinnvollen Ansprache der Eigentümer und Eigentümergemeinschaften, um von Seiten des Gesetzgebers einen effizienten Ausbau zu gewährleisten. Und sollte es Schwierigkeiten beim Zugang geben, braucht es dafür klare Regeln, mit denen der Ausbau nicht an der Haustür ausgebremst wird. Ebenso braucht es Fortschritte beim Glasfaserbereitstellungsentgelt, um faire Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten. Die gezielte Mitnutzung bestehender Infrastrukturen wird dabei als wichtiger Weg gesehen, um Synergien zu heben, Kosten zu senken und den Ausbau weiter zu beschleunigen.
Fest steht: Der Weg zum flächendeckenden Glasfaserausbau führt über eine funktionierende Netzebene 4. Vieles läuft bereits gut – doch es bedarf gezielter Optimierung dort, wo technische, organisatorische oder kommunikative Hürden bestehen. Dabei gilt es, mit Augenmaß vorzugehen: Was funktioniert, muss bewahrt werden. Was hemmt, gehört verbessert.