03 Juli Der VATM auf der ANGA COM 2025: „Where Broadband Meets Content“
Die ANGA COM behauptet auch 2025 ihren Status als Leitmesse für Breitband und Medien in Europa. Der VATM hat in diesem Jahr seine Zusammenarbeit mit der ANGA COM noch einmal erweitert: Es gab zwei gemeinsame Panels, das äußerst beliebte Treffen der Ladies@Telekommunikation sowie die Premiere des Kommunalen Zukunftsforums in Kooperation mit aconium.
Der neue VATM-Vizepräsident Wolfram Rinner (GasLINE GmbH & Co. KG) stellte auf dem ersten Koop-Panel „Glasfaser bis in die Wohnung: Warum der letzte Meter zählt. Neue Zahlen von ANGA & VATM“ klar, worauf es ankommt: „Der Inhaus-Ausbau und somit die Migration auf die neuen Glasfasernetze funktioniert, wenn für Anbieter und Nachfrager ein funktionierendes Regime geschaffen ist, um den Wettbewerb zu fördern mit dem Ziel, die Auslastung und Rentabilität der Netze sicher zu stellen.“
Rinner diskutierte mit Michael Jungwirth (Vodafone), Andreas Walter (Dialog Consult GmbH) und Mario Zöller (PŸUR | Tele Columbus) über die Herausforderungen der Netzebene 4 und des Glasfaserausbaus im Allgemeinen. Fazit: Deutschland hat keine Regelungslücke bei der Netzebene 4, sondern nur ein zu wenig an regulatorischen Interventionen bei Marktmachtmissbrauch.
Ein Herz für den Mobilfunk
Die ANGA COM legt ihren Fokus im Infrastrukturbereich sehr deutlich auf Festnetz und Glasfaser. Daher war es sicherlich eine gute Idee, auch einmal über den ebenso wichtigen Mobilfunk zu reden. VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer erinnerte als Gastgeber des zweiten Koop-Panels „Mobilfunk: Wie erreichen wir die Flächendeckung bei 5G?“ an die vielen Aspekte, mit denen das Internet in der Hosentasche unsere Gesellschaft verändert habe. Jüngstes Beispiel sei die Bombenentschärfung an dem Tag in Köln. Wer in der Stadt unterwegs war, konnte jederzeit mit seinem Handy nach Statusupdates oder alternativen Routen um die Sperrzone herum suchen.
Valentina Daiber (Telefónica) lobte die jüngste Verlängerung der Mobilfunklizenzen um fünf Jahre, die den Netzbetreibern die Chance gebe, mehr Kapital in den Ausbau zu investieren. Die mit der Verlängerung verbundene Auflage der Bundesnetzagentur, 99,5 Prozent Flächendeckung zu erreichen, sei trotz allem eine Herausforderung, da die letzten Prozentpunkte wegen der abgelegenen Regionen und Naturschutzauflagen immer schwieriger würden, erklärte Tanja Richter (Vodafone).
Das jetzt vom Bundestag beschlossene „überragende öffentliche Interesse“ sei deshalb ein sehr wichtiger Schritt nach vorn, waren sich auch Michael Martin (1&1 Telecommunication SE) und Rickmann v. Platen (freenet AG) einig. Weiterhin könnten Kooperationen helfen, die letzten Grauen und Weißen Flecken anzugehen, und National Roaming dabei, die Resilienz des Netzes in Deutschland zu erhöhen. Satellitenkommunikation dagegen sahen die Panelisten nicht als Alternative, sondern nur als Add-on.
Kommunal-Forum beleuchtet die Praxis vor Ort
Am Messe-Donnerstag hat der VATM sein Kongress-Programm noch einmal mit dem „Kommunalen Zukunftsforum“ in Zusammenarbeit mit der aconium GmbH abgerundet. Konrad Matheis (Fiber Europe Management GmbH) betonte in seinem Impuls, dass die Kommunen offen sein sollten für alternative Verlegemethoden wie das Stufenschleifverfahren. Diese seien in der DIN-18220 verlässlich geregelt und es gebe für jede (Straßen-) Situation vor Ort die richtige Lösung. Zudem würden bei alternativen Verfahren bis zu 90 Prozent weniger CO2 freigesetzt, als wenn man tonnenweise Erde von A nach B fahren müsste. „Wir müssen uns ändern und neu denken, denn über 300.000 Kilometer Tiefbau sind konventionell nicht zu schaffen“, sagt Matheis. Vorbehalte gegen Trenchen & Co. kämen auch daher, dass in deren Anfangszeit Fehler gemacht worden seien. Mit fortschreitender Reife wachse inzwischen die Akzeptanz, glaubte Dr. Frederic Ufer. Zustimmung aus dem Auditorium: Hauptsache, am Ende werde es getan – Deutschland müsse endlich ins Machen kommen.
Beliebter Messe-Stand
Während der gesamten Messe hielten die fünf Mitgliedsunternehmen BearingPoint GmbH, dimari GmbH, Fimo Deutschland GmbH, infosim GmbH & Co. KG sowie Omnitron Griese GmbH am Gemeinschaftsstand die Flagge des VATM hoch. Die Repräsentanz war großzügig und ansprechend gestaltet und damit ein zentraler Anlaufpunkt in Halle 7, gleich neben der Innovation Stage, die mit ihren eintrittsfreien Vorträgen und Panels das Herzstück der Halle bildete. Wir wollen unsere erfolgreiche Teilnahme an der ANGA COM im nächsten Jahr wiederholen – unter anderem wieder mit eigenen Panels auf dem Kongress und einem noch größeren Gemeinschaftsstand in den Hallen.