20 Nov. Connected Germany 2025: Aktivieren. Kooperieren. Kundenzentrieren.
Die Connected Germany 2025 hat erneut gezeigt, warum sie zum Jahresende der zentrale Treffpunkt der Digitalbranche ist. Zwei Tage lang diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus den Unternehmen und aus der Wissenschaft, wie Deutschlands digitale Infrastruktur auf das nächste Niveau gehoben werden kann.
Traditionell eröffnete VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer den ersten Konferenztag – mit klaren Botschaften:
Aktivieren statt nur ausbauen
Das Jahr 2025 hat eines unmissverständlich deutlich gemacht:
Das Rennen um Homes Passed ist nicht entscheidend. Bei der Digitalisierung Deutschlands geht es nicht darum, wie viele Adressen technisch „vor der Tür“ erreicht werden können, sondern was beim Kunden tatsächlich ankommt. Die echte Währung ist daher Homes Activated:
- Nur aktive Anschlüsse finanzieren die milliardenschweren Investitionen in die Netze.
- Nur aktive Anschlüsse bringen die digitale Zukunft wirklich in den Alltag der Menschen und Unternehmen.
- Netzaktivierung statt reiner Ausbauzahlen wird damit zum Maßstab für Erfolg.
Kooperation als Schlüssel
Der Wettbewerb weiß: Open Access ist kein Nice-to-have, sondern Beschleuniger.
- Die gemeinsame Nutzung von Netzen steigert die Auslastung und ermöglicht wirtschaftlichen Betrieb – gerade in ländlichen und suburbanen Räumen.
- Kundinnen und Kunden erwarten Auswahl und Transparenz: Wer welches Netz nutzt, zu welchen Konditionen, mit welchem Service.
- Kooperation schafft beides – und sorgt dafür, dass Investitionen breiter wirken, anstatt sich in parallelen Strukturen zu verlieren.
Fairer Wettbewerb als Voraussetzung
Während viele Marktakteure offen kooperieren, bleibt die Rolle der Telekom ambivalent:
- Überbau ist weiterhin eine Belastungsprobe für faire Marktbedingungen.
- Die neuen Eckpunkte des Bundesdigitalministeriums zur Kupfer-Glas-Migration setzen ein wichtiges Signal: Die Zukunft liegt in fairen, diskriminierungsfreien Rahmenbedingungen, in denen effektiver Netzzugang und echte Open-Access-Modelle möglich sind.
Nur wenn Regulierung, Politik und Branche konsequent an einem Strang ziehen, wird die Kupfer-Glas-Migration zum Motor für Wettbewerb – und nicht zur Verfestigung alter Strukturen.
Kundenzentrierung ist Pflicht
Aktivierungszeiträume von Monaten oder gar Jahren sind für Kundinnen und Kunden kaum vermittelbar – und für die Akzeptanz neuer Netze hochproblematisch.
Der strategische Wechsel hin zu Homes Activated wirkt deshalb direkt in Richtung Endkunde:
- Klare, verständliche Prozesse von der Bestellung bis zur Schaltung.
- Kürzere Aktivierungszeiten und verlässliche Kommunikation.
- Ein Fokus auf Nutzererlebnis statt nur auf Baufortschrittsmeldungen.
Warum Glasfaser unverzichtbar ist
Die nächste industrielle Revolution steht längst vor der Tür. Schon heute sind rund 4,3 Millionen Roboter weltweit im Einsatz – bis 2030 werden es voraussichtlich über 20 Millionen sein.
Gerade humanoide Roboter und hochgradig automatisierte Produktionsumgebungen stellen extreme Anforderungen an die Netze:
- Für die Nachbildung menschlicher Bewegungen sind Latenzen von rund 1 Millisekunde notwendig.
- Diese Werte lassen sich nur mit einer Kombination aus Glasfaser und 5G erreichen.
Kupfernetze liefern dagegen Latenzen im Bereich von 20–30 Millisekunden – viel zu langsam für diese Anwendungen.
Deutschland verfügt mit Neura Robotics in Metzingen immerhin über einen relevanten globalen Player in diesem Zukunftsmarkt. Umso wichtiger ist es, jetzt das digitale Fundament zu legen, damit solche Innovationen in Deutschland entstehen und bleiben.
Dafür brauchen wir aber auch den konstruktiven Austausch zwischen der Branche und mit den politischen Stakeholdern. Aufmerksam wahrgenommen wurde daher die Keynote von Dr. Hans Michael Strepp, Amtschef des Bayerischen Digitalministeriums. Den perfekter Einstieg in die Diskussionen des Tages bildeten die Analyse zur Markt- und Wettbewerbssituation von Prof. Dr. Peter Winzer und Andreas Walter, Gesellschafter Dialog Consult GmbH. Beide Wissenschaftler begleiten die Entwicklung des TK-Marktes seit Jahrzehnten intensiv.
Unsere Themen auf der Connected Germany 2025 – im spannenden Austausch mit den Expertinnen und Experten aus den Reihen der Verbandsmitglieder:
- Leaders Forum: the mobile future of Germany.
mit: Michael Jungwirth, Vodafone; Ernst Ferdinand Wilmsmann; Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH; Ingobert Veith, Huawei; Dirk Grewe, Telefónica und Dragan Jovanovic, American Tower German. - Accelerating network deployment in Germany
mit: Zvezdana Lazic-Latincic, 1&1 Versatel; Benjamin-Georg Ernst-Treffer, Tele Columbus Netz; Jakob Kwiatkowski, Deutsche Glasfaser; Arianit Neziri, Huawei Technologies Deutschland und Udo Abt, Calix. - Optimising Germany’s networks: the power of data, analytics & collaboration
mit: Jakob Hafner, metrofibre GmbH; Elena Noeke, 1&1 Versatel Deutschland GmbH und Stephan Drescher, envia TEL GmbH. - Full fiber in Germany: development of building networks (NE4) challenges and solutions
mit: Tobias Hopf, Rehnig BAK Breitbandnetze & Kabelfernsehen GmbH; Victor Bogdan, Haus des Glases – FTTH Solutions GmbH; Sonia Strube Martins, WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste und Georg Merdian, Vodafone GmbH. - Chances & challenges for mobile network expansion
mit: Christoph Moosmüller, ATC Germany; Dirk Grewe, Telefónica; Raafat Dabboura Phoenix Tower Germany GmbH und Andreas Walter, Dialog Consult GmbH. - Leader’s Forum: How can Germany lead in a connected future?
mit: Thorsten Fellmann, GVG Glasfaser GmbH; Peter Winzer, Dialog Consult GmbH; Felix Stiegeler, Stiegeler Internet Service GmbH und René Barnstedt, SWN Stadtwerke Neumünster GmbH.
Executive Evening: Networking mit Hüttenflair
Was wäre die Connected Germany ohne Networking in entspannter Atmosphäre?
Richtig – nur halb so wertvoll.
Deshalb durfte der Executive Evening von VATM und aconium am Abend des ersten Messetags auf keinen Fall fehlen. Das Get-Together hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig echte Begegnungen abseits des Kongress-Trubels sind:
- Diesmal mit vor-adventlichem Hüttenflair auf der „Motorworld-Alm“ – mitten auf einem der ersten Weihnachtsmärkte Münchens.
- Eine besondere Kulisse, die für gute Gespräche, neue Impulse und ein herzliches Miteinander gesorgt hat.
Bilder sagen mehr als tausend Worte – daher laden wir ein, die Eindrücke in unserer Galerie nachzuerleben.
Ein herzliches Dankeschön an alle Gäste, die diesen Abend so besonders gemacht haben – und an die VATM-Mitgliedsunternehmen, die uns unterstützt haben: BearingPoint, purtel.com, tp-link und VIAVI Solutions.
Impressionen des Tages finden Sie in unserer Fotoauswahl