5 vor 12 – Initiative des Bundesdigitalministeriums zur Beschleunigung des Glasfaserausbaus muss Planungssicherheit für Investitionen und fairen Wettbewerb herstellen

5 vor 12 – Initiative des Bundesdigitalministeriums zur Beschleunigung des Glasfaserausbaus muss Planungssicherheit für Investitionen und fairen Wettbewerb herstellen

Berlin, 28.10.2025. Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger hat heute beim „Stakeholderdialog“ in Berlin den Startschuss für zentrale Weichenstellungen beim Aufbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland gegeben. Die digitalen Entscheider aus Bundes- und Landesregierungen haben mit Vertreterinnen und Vertretern der Telekommunikationsbranche, kommunalen Spitzenverbänden und der Bundesnetzagentur (BNetzA) über die Vereinbarung eines Memorandum of Understanding (MoU) mit konkreten Zielgrößen gesprochen, um Fortschritte beim Infrastrukturausbau nachvollziehen zu können.

VATM-Vizepräsident Wolfram Rinner unterstreicht als Teilnehmer des heutigen Austauschs: „Als Branchenverband begrüßen wir den Stakeholderdialog auf höchster Ebene und die Idee, mit einem MoU konkrete Ziel- und Messbereiche zu vereinbaren. Wir haben beim Glasfaserausbau wichtige Jahre durch eine dysfunktionale Breitbandförderung, unzureichende Regulierung und Reibungsverluste auf den föderalen Ebenen verloren. Nun müssen endlich alle Akteure an einem Strang ziehen, um den Rückstand bei der Digitalisierung aufzuholen.

Dafür muss das jahrelang in den Vordergrund gestellte Ziel eines beschleunigten Ausbaus um ein klares Bekenntnis zu fairem Wettbewerb erweitert werden. Die anstehende Kupfer-Glas-Migration wird dabei zum Lackmustest für das neue Digitalministerium und die BNetzA. VATM-Vize Rinner fordert: „Das Ziel muss sein, dass der Telekommunikationsmarkt durch den Wechsel auf Glasfaser für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen viel mehr als in der Vergangenheit bietet. Mehr Leistung, mehr Produkte und mehr Anbieter, die im Wettbewerb um die Kundinnen und Kunden stehen. Das Ministerium hat sich erfreulicherweise sehr intensiv mit der Bedeutung des Wettbewerbs und einer diskriminierungsfreien Kupfer-Glas-Migration beschäftigt. Das gilt es, effektiv zu nutzen.

VATM-Präsidiumsmitglied Markus Hendrich ist im Verband für die Anliegen der Geschäftskundenanbieter zuständig und hat heute in der Runde betont: „Die besonderen Anforderungen des Geschäftskundenmarktes kommen derzeit noch deutlich zu kurz, obwohl Unternehmen und Industrie am dringendsten auf eine gute digitale Versorgung angewiesen sind. Sollte sich die Verfügbarkeit von Breitbanddiensten oder die Auswahl an Anbietern im Rahmen der Kupfer-Glas-Migration für Unternehmen weiter verschlechtern, fällt der Wirtschaftsstandort Deutschland weiter zurück.“ Wichtig sei daher, dass das Ministerium und die Regulierungsbehörde auch diesen Anforderungen gerecht werde und das Thema präsenter auf die Agenda setze – inklusive eigener Messgrößen für das MoU.

Das Lastenheft für verbesserte Rahmenbedingungen für einen beschleunigten Ausbau ist schnell formuliert, sind sich Rinner und Hendrich einig:

• Planungssicherheit für die Milliardeninvestitionen der TK-Unternehmen durch klare Priorisierung des eigenwirtschaftlichen Ausbaus und eine Revision der Glasfaserförderung durch Bund und Länder
• Schutz und Ausbau des Wettbewerbs in Deutschland durch eine effektivere Marktregulierung durch die BNetzA – Abbau von Marktbeherrschung und Bekämpfung von Marktmachtmissbrauch
• Abbau von überbordender Bürokratie, schnellere Behördenverfahren und Harmonisierungen zwischen Bund und Ländern durch eine konsequente Umsetzung des Bund-Länder-Beschleunigungspaktes

Der VATM wird sich hier im weiteren Prozess zur Erarbeitung des MoU intensiv einbringen.