FTTH-Conference 2022: Was braucht der Glasfaserausbau in Deutschland?

FTTH-Conference 2022: Was braucht der Glasfaserausbau in Deutschland?

Europa auf Glasfaserkurs: so viel Input, so viele spannende Diskussionen, so viel Networking. Sehr gerne hat der VATM als Partner die FTTH-Conference 2022 des FTTH COUNCIL EUROPE begleitet. In Wien vor Ort war die Leiterin unseres VATM-EU-Büros Brüssel, Lilyana Borisova, die jede Menge Impressionen und Informationen mitgenommen hat.

Dass der Glasfaserausbau in Deutschland mit sehr speziellen Problemen kämpft, die es in dieser Form und Ausprägung in anderen Ländern eher nicht gibt, war Thema vieler Panelrunden mit Beteiligung von VATM-Mitgliedsunternehmen.

  • VATM-Präsidiumsmitglied Wolfram Rinner, Geschäftsführer GasLINE, brachte es auf den Punkt: „In Deutschland ist das größte Problem, dass die Bundesregierung keine strukturierte Ausbauplanung für erforderlich hält oder diese sozusagen auf Zuruf den Kommunen überlassen will. Obwohl wir von etwa 50 Milliarden € privater Investitionsmittel sprechen, sehen wir mit größter Sorge, dass man offensichtlich den Länderinteressen entgegenkommen will und alle Vorschläge der ausbauenden und investierenden Unternehmen ablehnt.“

 

  • Wie die Migration von Kupfer auf Glasfaser in Deutschland gelingt und diese aktiv innovations- und wettbewerbsfreundlich gestaltet werden kann, ist eine weitere offene Frage in Deutschland. Dass vor allem der Regulierer dabei eine aktive Rolle spielen muss, war für Thorsten Dirks, CEO Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, ein zentrales Anliegen. Starke Zahlen seines Unternehmens präsentierte der CEO auf der FTTH-Conference für den Glasfaserausbau im ländlichen Raum. Vor allem der eigenwirtschaftliche Ausbau ist hier der der eigentliche Treiber. Bis Mitte des Jahres, das belegt auch die aktuelle VATM-Gigabit-Studie, wird der Glasfaserausbau in Deutschland insgesamt die 10-Millionen-Marke überschritten haben.

 

  • Hemmschuh für die ausbauenden Unternehmen sind nach wie vor langwierige, nicht-standardisierte und nicht-digitale Genehmigungsverfahren, das kritisierte Christof Sommerberg, Senior Vice President Public Affairs bei Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, auf der FTTH-Conference.

 

  • Die Herausforderungen des FTTH-Rollouts in Deutschland und Europa diskutierten aus den Reihen der VATM-Mitgliedsunternehmen unter anderem auch Steffen Leiwesmeier, Leiter Strategic Treasury, Deutsche GigaNetz GmbH, Mikael Sandberg, Vorstandsvorsitzender VX Faser und Dietmar Pöltl, CTO Tele Columbus Gruppe.