773 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung, wenn der Glasfaserausbau nicht an Fahrt verliert – DIW econ präsentiert erste Studien-Ergebnisse

773 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung, wenn der Glasfaserausbau nicht an Fahrt verliert – DIW econ präsentiert erste Studien-Ergebnisse

773 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung, wenn der Glasfaserausbau nicht an Fahrt verliert – DIW econ präsentiert erste Studien-Ergebnisse – Staatssekretär Stefan Schnorr (BMDV) unterstreicht Bedeutung der Digitalisierung für Wachstumspotentiale der deutschen Wirtschaft

Köln, 23. Mai 2023. Ein beschleunigter Breitbandausbau als Katalysator der Digitalisierung birgt ein Wachstumspotential von 773 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung bzw. 9.065 Euro BIP pro Kopf. Dies ergab eine erste Vorschau der Kurzstudie „Wachstumspotentiale einer beschleunigten Digitalisierung in Deutschland“, die das DIW econ auf Einladung des VATM im Rahmen der ANGA COM vorgestellt hat.

Welche konkreten Vorteile Digitalisierung für die Bürgerinnen und Bürger hat, diskutierten im Anschluss Staatssekretär Stefan Schnorr (BMDV) und Nordrhein-Westfalens Chief Information Officer, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke. Die Ausbaugeschwindigkeit nicht zu hemmen, sei wichtigstes Ziel, um eine beschleunigte Digitalisierung voranzutreiben, da Deutschland im europäischen Vergleich einen der hintersten Plätze belegt, betonte Stefan Gorgels von DIW ECON. Die enormen Steigerungsraten sind einerseits erfreulich, erklären sich aber aus dem enormen Nachhol-bedarf.

Die Studie zeigt eindrucksvoll: Fortschritt und Wohlstand sind unmittelbar abhängig von einer schneller fortschreitenden Digitalisierung. Ohne intelligente, digitale Stromversorgung, ohne 5G und Glasfaserausbau sei die Energiewende nicht zu packen. Bei der Verkehrswende setze die Bahn auf die „Digitale Schiene“ und sei dabei von einem flächendeckend ausgebauten Glasfasernetz abhängig. Der Digitalisierung im Gesundheitssystem allein berge ein Potential von bis zu 42 Mrd. Euro, basierend auf der elektronischen Patientenakte und dem Einsatz von E-Rezepten. Von ganz besonderer Bedeutung sei der schnelle Aufbau einer Digitalisierung der Verwaltung und bürgernaher Dienste.

Die neue europäische Verordnung, mit der der Glasfaserausbau zusätzlich beschleunigt werden soll, müsse auch auf die Besonderheiten des deutschen Marktes passen. Sonst würde der Ausbau eher gebremst als beschleunigt, stellte Grützner als These zur Diskussion. Das BMDV werde die Vorbehalte der Branche sorgsam prüfen, versprach Schnorr. Meyer Falke zeigte sich überzeugt, dass die Digitalisierung vor allem der Verwaltung jetzt deshalb schneller vorankomme, da es bereits zahlreiche Basisdienste gebe, die nun genutzt werden könnten, um konkrete Bürger-dienste zu implementieren.

Zum Abschluss wies Grützner darauf hin, wie wichtig es sei, den schnellen eigenwirt-schaftlichen Ausbau mit der Förderung kleiner Restgebiete zu verzahnen. Damit die-se nicht unversorgt blieben und die Bagger aus dem Ort verschwänden, müsse hier die Förderung auf der „Fast Lane“ funktionieren. Die Förderrichtlinie der Bundesregierung müsse hier schnell angepasst werden. Noch wichtiger sei es, den strategischen Überbau der Telekom in zahlreichen Gemeinden in den Griff zu bekommen, um die Kommunen zu entlasten und die Investoren für den Glasfaserausbau nicht zu verlieren, mahnte Grützner.

Jürgen Grützner (Geschäftsführer VATM), Staatssekretär Stephan Schnorr (BMDV), Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke (CIO NRW) (v. links)

Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, CIO NRW

Staatssekretär Stefan Schnorr, BMDV

Dr. Stefan Gorgels, DIW econ