VATM-Sommerfest in Berlin

Staatssekretär Machnig: „Wir brauchen Gigabit-Netze spätestens in zehn Jahren“

Nach der sehr erfolgreichen Premiere des Symposiums Breitbandpolitik der fünf Verbände ANGA, BREKO, BUGLAS, FTTH Council Europe und VATM am Mittwoch traf sich die Branche anschließend abends beim VATM-Sommerfest. Mit weitem Blick über Berlin von der Dachterrasse des Clubs „40seconds“ diskutierten die rund 280 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien unter anderem über die brandaktuelle Gigabit-Initiative der Verbände. Aber nicht nur die Event Location, sondern auch die erstmalige Kooperation des VATM mit dem FTTH Council Europe stand für die Weitsicht, die für eine langfristig angelegte Breitbandpolitik  gebraucht wird. Die Keynote des Abends hielt Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Auch für Machnig steht ganz klar fest: „Für das rasante Datenwachstum und die Digitalisierung der Wirtschaft brauchen wir spätestens in zehn Jahren Gigabit-Netze. Der erforderliche Glasfaserausbau kann als Chance zu einer technologischen Modernisierung auch in der Fläche genutzt werden.“

Der erforderliche Glasfaserausbau könne als Chance zu einer technologischen Modernisierung auch in der Fläche genutzt werden. Das bisherige Ausbauziel von 50 Mbit/s sei dabei bestenfalls ein Zwischenschritt. Die Digitalisierung ist für die deutsche Wirtschaft eines der Top-Themen für die kommenden Jahre. Bei rund 70 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen sei Digitalisierung als Topthema noch gar nicht angekommen, erläuterte Machnig. „Wir müssen für Themen wie Datenschutz, Netzinfrastruktur oder Netzneutralität gesamteuropäische Lösungen finden“,  unterstrich der BMWi-Staatssekretär. Dazu brauche es unter anderem ein investitionsfreundliches Umfeld, das Wettbewerb sicherstelle. Er sehe für Deutschland eine große Chance, bei Infrastruktur und Digitalisierung eines der führenden Länder in der EU zu werden. Er wünsche sich, die gute Zusammenarbeit mit dem VATM so fortzuführen und lud den Verband zu noch mehr Gesprächen ein.

VATM-Präsident Martin Witt appellierte in seiner Begrüßungsansprache für eine nachhaltige und zukunftsfähige Highspeed-Strategie. Derzeit reiche der Breitband-Horizont in Deutschland nur bis 2018. 2030 halte der Verband für sehr viel sinnvoller. Ein neuer politischer Rahmen müsse die Gigabit-Gesellschaft vor Augen haben. In Sachen Breitbandförderung laufe Deutschland gerade die Zeit davon. Witt: „Die neuen Förderrichtlinien benötigen wir jetzt so schnell wie möglich.“. Der von der Telekom angestrebte Exklusiv-Ausbauvertrag für den HVt-Nahbereich sei keinesfalls zu akzeptieren und füge dem Land sogar einen politischen Schaden zu.

Prof. Hartwig Tauber, Generaldirektor des international agierenden FTTH Council Europe, machte als Kooperationspartner des VATM beim Sommerfest den Teilnehmern Hoffnung auf mehr Glasfaser in Deutschland. Er wünsche sich Deutschland als führendes Glasfaserland in Europa.

Der Branchen-Treffpunkt des VATM in Berlin fand mit freundlicher Unterstützung von United Internet, Huawei, one smart star und DNS:NET statt.