Parlamentarisches Mittagessen des VATM am 9. Juli 2025 Wettbewerb als Schlüssel: Impulse für die digitale Zukunft Deutschlands

Parlamentarisches Mittagessen des VATM am 9. Juli 2025 Wettbewerb als Schlüssel: Impulse für die digitale Zukunft Deutschlands

Am 9. Juli 2025 lud der VATM zum Parlamentarischen Mittagessen in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nutzten die Gelegenheit zum intensiven Austausch über die Zukunft des Wettbewerbs im Festnetzmarkt – eine zentrale Voraussetzung für Digitalisierung, Investitionen und Verbraucherwahlfreiheit.

Einen besonderen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung leistete Joachim Ebmeyer MdB, der als Schirmherr die politische Bedeutung des Themas hervorhob. In seinem Impuls betonte er, wie wichtig es sei, neben der langfristigen Ausrichtung auf ambitionierte Ziele auch die bestehenden Rahmenbedingungen im Blick zu behalten. Gerade mit Blick auf die Wettbewerbsverhältnisse in der TK-Branche brauche es eine realistische Analyse, um konkrete Herausforderungen zu identifizieren. Der Gesetzgeber müsse diese adressieren, um übergeordnete Ziele überhaupt erreichbar zu machen.

VATM-Präsidentin Valentina Daiber hob in ihrer Begrüßung hervor, dass mit dem jüngst beschlossenen TKG-Änderungsgesetz ein erster wichtiger Schritt vollzogen sei. Nun gelte es, den eingeschlagenen Reformkurs konsequent fortzusetzen – insbesondere bei der Beschleunigung des Glasfaserausbaus, der Kupfer-Glas-Migration und dem Abbau bürokratischer Hürden. Im Zentrum stehe dabei die faire Ausgestaltung der Wettbewerbsbedingungen.

Prof. Dr. Achim Wambach, Präsident des ZEW, präsentierte anschließend zentrale Ergebnisse seines im Auftrag des VATM erstellten Gutachtens „Wettbewerb im Festnetzmarkt – Leitbild 2030“. Er zeigte auf, in welchen vier Bereichen strukturelle Fehlentwicklungen den Wettbewerb schwächen und welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen notwendig sind, um Investitionen zu stärken, Verbraucherinteressen zu sichern und die digitale Leistungsfähigkeit Deutschlands zu verbessern. Sein Fazit: Neben einem Ausbauziel bedarf es auch eines Wettbewerbsziels.

In den anschließenden Impulsen aus der Branche wurde deutlich, wie unmittelbar sich politische Rahmenbedingungen auf unternehmerische Entscheidungen auswirken. Felix Stiegeler (Stiegeler Internet Service) schilderte die Herausforderungen bei der Kupfer-Glas-Migration und unterstrich die Bedeutung klarer Kommunikation gegenüber den Endkunden – insbesondere im Hinblick auf verbindliche Abschaltzeitpunkte. Dr. Stephan Korehnke (Vodafone Deutschland) beleuchtete den Vorleistungsmarkt aus internationaler Perspektive und sprach sich für mehr Koordinierung und Transparenz auf regulatorischer Ebene aus.

VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer betonte, dass der Wettbewerb im Festnetzmarkt als zentrales ordnungspolitisches Ziel noch stärker in den politischen Fokus rücken müsse. Das Gutachten verstehe der Verband als Impuls für einen offenen, lösungsorientierten Dialog zwischen Politik, Regulierung und Marktakteuren – mit dem Ziel, gemeinsam tragfähige und zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen zu gestalten.

Beim anschließenden Mittagessen wurde die Diskussion lebhaft fortgeführt. Einigkeit bestand darüber, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um die Weichen für einen digitalen und wettbewerblich vielfältigen Telekommunikationsmarkt zu stellen – zum Wohle von Wirtschaft, Gesellschaft sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Impressionen des Tages finden Sie in unserer Fotoauswahl