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Marktstudie 25 HP-Slider

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Digitalisierung Deutschlands entscheidend voranzutreiben, ist eine der zentralen Aufgaben der neuen Bundesregierung, des neuen Bundestags ebenso wie der Länderregierungen und -parlamente.

Wo steht der deutsche Telekommunikationsmarkt im Jahr 2025? Erreicht Deutschland die flächendeckende Glasfaserversorgung bis 2030? Was leisten die Mobilfunknetze? Wer sind die Treiber leistungsstarker Netzinfrastukturen? Und welche Rolle spielt der Ex-Monopolist Deutsche Telekom für die Zukunft eines digitalen Deutschlands?

Der VATM und das Beratungsinstitut DIALOG CONSULT haben jetzt die neuesten Marktzahlen 2025 vorgestellt. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  • Digitaler Infrastrukturausbau wird maßgeblich von den Wettbewerbern vorangetrieben, die deutlich mehr investieren als die Telekom.
  • Gigabitfähige Haushalte 2025: Über 86 % aller Privathaushalte/KMU werden von einem gigabitfähigen Anschlussnetz erreicht. Dazu gehören Glasfaser- und Koax-Netze.
  • Glasfaser-Erreichbarkeit 2025 (Homes Passed): 24,8 Millionen Haushalte/KMU werden mit Glasfaser erreichbar sein.
  • Glasfaser-Versorgung 2025 (Homes Connected): Die Versorgungsquote mit Glasfaseranschlüssen beträgt Ende des Jahres 21,7 % (9,9 Millionen Haushalte). Fast 62 % davon werden von den Wettbewerbern angeboten.
  • Glasfaser-Verträge 2025 (Homes Activated): Die Wettbewerber haben mehr als doppelt so viele Glasfaserkunden wie die Telekom. Die Take-up-Rate der Wettbewerber beträgt 33,6 % (Telekom: 15,9 %).
  • Glasfaser-Prognose 2030: Im optimistischen Szenario werden Ende 2030 knapp 15 Millionen FTTB/H-Anschlüsse (Homes Activated) genutzt. DSL bleibt 2030 noch immer die meistgenutzte Anschlusstechnologie.
  • Der Ex-Monopolist erstarkt im Festnetz- und Geschäftskundenmarkt.
  • Starke mobile Netze: Das 5G-Angebot bedient nahezu alle Haushalte und den Großteil der Fläche Deutschlands.
  • Datenhunger ungebrochen: Das über Festnetz und Mobilfunknetze transportierte Datenvolumen steigt weiterhin.
  • Entwicklung der digitalen Dienste im KI-Zeitalter: Kundenkontakt über Service-Rufnummern bleiben essenziell.

Nach wie vor sind es die Wettbewerber im TK-Markt, die am stärksten in den Infrastrukturausbau investieren – sowohl ins Festnetz wie auch in die Mobilfunknetze.

Die Studie zeigt aber auch deutliche wettbewerbliche Verzerrungen auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt. Die Marktdominanz der Deutschen Telekom nimmt von Jahr zu Jahr zu. Sie erzielt mehr als 58 % der Umsätze im Festnetzmarkt, knapp 70 % der Anschlüsse werden auf Telekom-Anschlussnetzen realisiert. Und sie gewinnt DSL-Marktanteile hinzu. Gleichzeitig ist die FTTH-Plattform praktisch kaum reguliert, Nachfrager können bei den FTTH-Anschlüssen der Telekom keine nennenswerten Marktanteile erreichen. Beim Glasfaserausbau hat die Telekom inzwischen auf das Engagement der Wettbewerber reagiert, allerdings vorwiegend mit dem Ausbau von Homes-Passed-Netzen.

Für die neue Legislaturperiode ist entscheidend: Digitalisierung muss zur politischen Kernaufgabe werden. Jetzt komme es auf Handlungsfähigkeit und Umsetzungsgeschwindigkeit an. Machen ist das Gebot der Stunde, politisch und im Netzausbau.

Gerne stellen wir Ihnen in diesem Newsletter die Kernaussagen der 26. TK-Marktanalyse 2025 vor. Die vollständige Studie und die Aufzeichnung der Studien-Präsentation finden Sie auf unserer Homepage: www.vatm.de

Ihr
Dr. Frederic Ufer
Geschäftsführer des VATM e. V.
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Als einer der wichtigsten Branchenverbände vertritt der VATM die größten deutschen Telekommunikationsunternehmen, insgesamt rund 180 auch regional anbietende Netzbetreiber, Diensteanbieter aber auch Zulieferunternehmen. Zudem steht der Verband für wichtige Investoren, die den Glasfaserausbau in Deutschland deutlich voranbringen werden. Die VATM-Mitgliedsunternehmen versorgen 80 Prozent aller Festnetzkunden und nahezu alle Mobilfunkkunden außerhalb der Telekom.
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Wie entwickelt sich der Glasfaserausbau in Deutschland?

Ende 2025 werden 24,8 Mio. Haushalte und KMU mit Glasfaser erreichbar sein (Homes Passed). 9,9 Mio. Haushalte sind bis dahin direkt an das Glasfasernetz angeschlossen, da die Glasfaser bis in die Häuser reicht (Homes Connected). Dies entspricht einer Versorgungsquote mit Glasfaseranschlüssen von 21,7 %.

So engagieren sich Wettbewerber und Telekom

Von den knapp 10 Mio. Glasfaseranschlüssen, die die Häuser erreichen und nicht nur an ihnen vorbeiführen, werden 61,6 % von den Wettbewerbern angeboten. Die Telekom setzt dagegen auf Homes-Passed-Netze ohne Anschluss der Bürgerinnen und Bürger. Damit praktiziert die Telekom in erster Linie ein möglichst breit angelegtes „Handtuchwerfen“, um ihre Wettbewerber vom weiteren Ausbau abzuhalten. Parallele Glasfasernetze rechnen sich in den allermeisten Gebieten aufgrund der außerordentlich hohen Erschließungskosten in Deutschland nicht.

Die Ausbaustrategie der Telekom spiegelt sich auch deutlich in der Zahl der Glasfaserkunden, die ihre Anschlüsse aktiv nutzen: Die Wettbewerber erreichen mehr als doppelt so viele Glasfaserkunden wie die Telekom. Die Vermarktungsquote bei Glasfaser, die sogenannte Take-up-Rate, liegt bei den Wettbewerbern bei 33,6 %, bei der Telekom bei 15,9 %.

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Glasfaser in Deutschland im Jahr 2030 – eine Prognose

Die VATM-Marktanalyse skizziert zwei Prognose-Szenarien, unterteilt danach, wie sich die Rahmenbedingungen in Deutschland entwickeln. Im optimistischen Szenario der künftigen Entwicklung des Glasfaserausbaus in Deutschland ist mit 1,5 bis 2 Mio. neuen FTTB/H-Anschlüssen (Homes Activated) pro Jahr zu rechnen. Der Fokus liegt dabei auf dem Homes-Connected-Ausbau und der Homes-Activated-Vermarktung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Bis Ende 2030 würden dann knapp 15 Mio. Anschlüsse genutzt.

Im pessimistischen Szenario bleibt das FTTB/H-Wachstum unter einer Mio. Anschlüsse pro Jahr. Der Fokus liegt dabei auf dem Homes-Passed-Ausbau. Bis Ende 2030 würden dann nur 10 Mio. Anschlüsse genutzt.

In beiden Fällen bleibt DSL bis Ende 2030 die meistgenutzte Anschlusstechnologie.

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Marktentwicklung: Hohe Investitionsbereitschaft der Wettbewerber

Der Infrastrukturausbau wird weiterhin maßgeblich von den Wettbewerbern getragen, die deutlich mehr investieren als die Telekom. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Telekom als Reaktionen auf das starke Engagement der Wettbewerber ihre eigenen Investitionen intensiviert hat.

Im Festnetzmarkt wächst die Telekom trotz hoher Marktanteile weiterhin auf Kosten der Wettbewerber. Im von Regulierung besonders abhängigen und hart umkämpften Geschäftskundenmarkt gewinnt die Telekom seit Jahren beständig Marktanteile hinzu und wird 2025 fast 70 Prozent erreichen (weitere Informationen in der 26. TK-Marktanalyse 2025,  Abb. 2).

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Position der Telekom im deutschen TK-Markt

Die Telekom baut ihre Position im Breitbandmarkt weiter aus. 2024 wurden knapp 70 % aller Breitbandanschlüsse über das Netz der Deutschen Telekom realisiert. Bei einem Endkunden-Marktanteil von 40,6 % verzeichnet die Deutsche Telekom bei insgesamt stabilem Markt einen Zugewinn von 200.000 Breitband-Neukunden.

Die Bedeutung einer effektiven Regulierung sowie wettbewerbsfördernder Festlegungen zur Kupfernetz-Abschaltung durch die Bundesnetzagentur ist größer denn je (weitere Informationen in der 26. TK-Marktanalyse 2025,  Abb. 12).

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Starke Mobilfunknetze im Interesse der Bürgerinnen und Bürger

Mit einem erwarteten Plus von mehr als 14 Mio. neuen SIM-Karten Ende 2025 (insgesamt 215,6 Mio.) wächst der Mobilfunkmarkt weiter. Dieses Wachstum wird vor allem durch die steigende Nutzung von SIM-Karten zur Vernetzung von IT und Maschinen getragen, das einen Anteil von 44 % erreichen wird.

Weit vorangeschritten ist die Versorgung mit hochleistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzen. Das 5G-Angebot bedient Ende 2025 mehr als 99 % aller Haushalte und deckt 95 % der Fläche Deutschlands ab.

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Datenhunger der Deutschen ist ungebrochen

2025 wird das genutzte Datenvolumen im Festnetz auf 154 Mrd. Gigabyte ansteigen und damit um rund 7 % auf monatlich durchschnittlich 343 Gigabyte pro Breitbandanschluss klettern. Ähnlich ist auch die Entwicklung beim Datenverkehr im Mobilfunk. Mit einem Wachstum des Gesamtvolumens um fast 27 % auf mehr als 15 Mrd. Gigabyte wächst das durchschnittliche mobile Datenvolumen pro Nutzer bis Ende 2025 auf 11,7 Gigabyte pro Monat und pro aktiver persönlicher SIM-Karte.

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Kunden-Kommunikation in Zeiten von KI und Chat-Bots

Bei den digitalen Diensten zeigt sich, dass auch im Zeitalter von KI und Chat-Bots der Kundenkontakt über Service-Rufnummern und Service-SMS weiterhin essenziell bleibt. Der Umsatz ist bei erwarteten 230 Millionen Euro zum Ende 2025 stabil.

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Haben Sie weitere Fragen zum deutschen TK-Markt und den Herausforderungen in der kommenden Legislaturperiode?

Sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf den Austausch. 

Dr. Frederic Ufer, VATM-Geschäftsführer
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